Bis jetzt hat das Ensemble bei Hornberg so gut wie keine Aufmerksamkeit erfahren, obwohl es bei der Fahrt durch das Gutachtal gut zu sehen ist und sich als typisches Werk der Weinbrenner-Schule präsentiert. Am deutlichsten bestätigt sich das in dem lichten, gewölbe- und stützenlosen Kirchenraum und dem anspruchsvollen Chor mit den kräftigen Wandpfeilern.
Beim 200-Jahr-Jubiläum wurde der Bau auf den letzten deutschrömischen Kaiser Franz II. zurückgeführt, der sich von Wien aus für jeden Ort im Habsburgerreich eine katholische Kirche wünschte. Aber: Der Schlusstein über dem Eingang zeigt 1821 an, und damals gehörte die Region schon lange nicht mehr zu Vorderösterreich, sondern seit 15 Jahren zu Baden, womit freilich die Pläne aus der badischen Bauverwaltung und -ausbildung unter Friedrich Weinbrenner kamen, nicht aus einer kaiserlich-habsburgischen. Wer sie gezeichnet hat, ist bis jetzt scheinbar nicht bekannt, dürfte jedoch aus den Akten im Staatsarchiv Freiburg (vermutlich B 746/1 Nr. 670) hervorgehen, die noch zu sichten wären.
Die Kirche ist 1970 umfangreich saniert worden, wobei beispielsweise die Empore versetzt wurde. In diesem Zustand wird sie aufmerksam gepflegt, obwohl sie schon lange von Hausach aus betreut wird, das dazugehörige Pfarrhaus steht jedoch vor dem Verkauf, und man muss hoffen, dass es wenigstens so original erhalten bleibt, wie es sich immer noch zeigt.
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