Friedrich-Weinbrenner-
Gesellschaft e.V.

Seine Schriften

„Ein denkender Baumeister braucht nicht jedes Detail sklavisch nachzuahmen.“
Friedrich Weinbrenner 1809

Wenn Friedrich Weinbrenner zu Lebzeiten in das Autorenlexikon „Das Gelehrte Teutschland“ aufgenommen wurde, war das seinen eigenen Schriften zu verdanken und belegt, dass er auch als wissenschaftlicher Autor ernstgenommen wurde. Mehr noch: Er war Teil eines intellektuellen Netzwerks, dem weitere bedeutende Namen angehörten. So kam es auch, dass die Veröffentlichungen des badischen Oberbaudirektors im Cotta-Verlag erschienen, dem führenden Literaturverlag jener Zeit, und damit neben den Werken Goethes, Schillers und anderer berühmter Vertreter von Klassik und Romantik. Mit nicht wenigen von ihnen stand Weinbrenner selbst in Kontakt.

In der bisherigen Literatur sind Weinbrenners Schriften meist nicht berücksichtigt worden, was zu Missverständnissen und Fehlurteilen führte. Denn sie sind für das Verständnis seiner Architektur fundamental, insbesondere seine Bücher über die Säulenordnungen und den Theaterbau und natürlich das „Architektonische Lehrbuch“, in dem er am vollständigsten Rechenschaft über seine Vorstellung vom Bauen ablegte. Zwei Bände mit seiner Zeichenlehre von Licht, Schatten und Perspektive und einer über die „höhere Baukunst“ sind zwischen 1810 und 1825 erschienen. Nach tiefgreifenden Planänderungen blieb das Werk unfertig. Denn es hätte ein vierter Band über die Konstruktion mit Holz und Stein folgen sollen. Die Manuskripte zu diesem haben sich im Cotta-Archiv in Marbach erhalten. Sie sind von Ulrich Maximilian Schumann, Präsident der Friedrich-Weinbrenner-Gesellschaft, transkribiert und zusammen mit den dafür vorgesehenen Lehrtafeln in die wissenschaftliche Ausgabe des „Architektonischen Lehrbuchs“ aufgenommen worden (siehe unten).

Selbst Artikel aus Weinbrenners Feder über archäologische und sogar nichtarchitektonische Themen in zeitgenössischen Magazinen wurden veröffentlicht, darunter seine „Ideen über die Entstehung der Planeten und die Ausbildung der Erde“ und „Ideen über die Ursache der Durchsichtigkeit des Glases und mancher andern Körper, in Beziehung auf eine neue Farben=Theorie“.

Weinbrenners Schriften, darunter auch die eben erwähnten Manuskripte, weitere unveröffentlichte sowie bislang unbekannte Texte und seine Briefe, sind seit kurzem in einer wissenschaftlichen Ausgabe verfügbar, die unter maßgeblicher Beteiligung der Weinbrenner-Gesellschaft entstand. Mehr zu diesen beiden Bänden, wovon der erste das „Architektonische Lehrbuch“ und der zweite die übrigen Schriften sowie seine Briefe enthält, finden Sie unter „Bücher kaufen“, wo sie diese und weitere Bücher direkt über uns oder über den Verlag beziehen können.

Nur Friedrich Weinbrenners Lebenserinnerungen bis zu seiner Rückkehr aus Rom nach Karlsruhe im Jahr 1797, die „Denkwürdigkeiten“, wurden hier nicht aufgenommen, da sie seit 1829 bereits dreimal aufgelegt worden sind:

  • Denkwürdigkeiten aus seinem Leben, von ihm selbst geschrieben, herausgegeben und mit einem Anhange begleitet von Dr. Aloys Schreiber, Heidelberg 1829.
  • Denkwürdigkeiten aus seinem Leben, von ihm selbst geschrieben, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Kurt K. Eberlein, Potsdam 1920.
  • Denkwürdigkeiten, herausgegeben und bearbeitet von Arthur von Schneider, Karlsruhe 1958.