Friedrich-Weinbrenner-
Gesellschaft e.V.

Das Markgräfliche Palais ist verkauft worden – und jetzt?

07. Juli 2021

Das erfährt man aus der Presse und dann auch sofort, dass die PSD-Bank den Umbau plant. Das soll scheinbar selbst für Karlsruher Verhältnisse fix gehen und wird mit einer Beiläufigkeit behandelt, als wäre das ein Industriegebäude weit draußen, das neuen Anforderungen angepasst wird. Freilich, viel ist von dem früher als eines der weltweit elegantesten Stadtpalais gepriesenen Glanzstück Friedrich Weinbrenners nicht übrig geblieben, nicht mehr als ein Stück Fassade mit Säulen. Aber selbst das ist eben immer noch ein erfreulicher Ankerpunkt in einem zunehmend beliebigen und kurzlebigen Umfeld.

Und es könnte ja auch zum Ausgang für ein Umdenken werden, dass (und wie) man das einzigartige Kulturerbe der Stadt auch aufwerten, nicht nur abwerten kann.

Ein Wettbewerb zwischen Architekturbureaus, wie angekündigt, bietet dafür allerdings keine Garantie. Die Innenstadt hat ja gerade erst durch die pseudo-ambitionierten, in den Folgen katastrophalen Wettbewerbe Kaiserstraße/Marktplatz und Volksbankgebäude (Ecke Kaiserstraße/Karl-Friedrich-Straße) tiefgreifende, bleibende Entstellungen erlitten.

Es muss also kein Menetekel sein, dass beim Kauf des Markgräflichen Palais' die PSD-Bank und nicht die Stadt Karlsruhe nicht zum Zug kam. Scheinheilig wundert sich die Zeitung darüber, nachdem die Stadtverwaltung doch die Ansiedlung des "Forums Recht" darin angedacht hätte, und verlinkt zugleich auf einen Artikel, der diesen in jeder Hinsicht sinnvollen Plan trickreich torpedierte. (siehe unseren Eintrag vom 29. September 2020)

hier der Link zum erwähnten Artikel in den Badischen Neuesten Nachrichten vom 6. Juli