Friedrich-Weinbrenner-
Gesellschaft e.V.

Nochmals Ortstermin am Durlacher Brunnenhaus

28. Juli 2021

Gestern trafen sich erneut Mitglieder aus der Weinbrenner-Gesellschaft und dem Durlacher Hochbauamt, um die Arbeiten am Brunnenhaus zu besprechen.

Das allein ist schon erfreulich, dass man sich miteinander austauscht, und auch, dass sich das Bauamt für die Renovationsarbeiten Zeit lassen will.

Trotzdem sieht man bereits Ergebnisse. Es sind wenige Sandsteinteile ausgetauscht und viele 'aufgefrischt' worden, sodass diese wie neu aussehen; überhaupt stellte sich erstaunlicherweise heraus, dass es sich zum allergrößten Teil immer noch um die Originalsubstanz handelt.

Beim Auseinandernehmen des Daches ergab sich ebenfalls Überraschendes. Die riesigen Platten und die halbrunden steinernen Röhren, die sie wie Klammern zusammenhalten, hat Weinbrenner nach dem römischen Vorbild von "tegula" und "imbrex" gestaltet (ähnlich wie "Mönch und Nonne"; siehe erstes Bild). Allerdings greifen die Platten hier nicht von unten in die Röhren ein; vielmehr haben die Röhren an ihrer Unterseite jeweils zwei längsgerichtete Leisten, an die die Platten anstießen (siehe die mittlere auf dem zweiten Bild). Dazwischen blieb also ein Freiraum.

Vor Jahrzehnten waren einige dieser Röhren durch Betonteile ersetzt worden (siehe die beiden rechten auf dem zweiten Bild). Diese wurden nun von der beauftragten Steinmetzfirma wieder in Sandstein gearbeitet, aufgesetzt und verfugt.

Teilerneuert wurden Steine des Dachgesimses und der Türrahmung (siehe Bilder drei und vier).

Auch Farbuntersuchungen sind bereits begonnen worden. Hierfür ist ebenfalls ein kompetentes Bureau beauftragt worden, mit dem wir auch den direkten Kontakt suchen. Viel wird sich vermutlich nicht finden lassen. Umso wichtiger ist es, durch sorgfältige Interpretation der Reste wie der Vergleichsbeispiele zu einer angemessenen Farbfassung zu gelangen.